12.November 2007
Heute war wieder mal ein Ausflug dran. Trotz Regen - kein Schlamm. Ziel war der 50km entfernte Parque Nacional del Chicamocha. Gut anderhalb Autostunden lang schraubte unsere Fahrerin den alten Nissan Bus die Serpentinen hoch. Der Blick dann fantastisch (die Bilder davon leider nicht so), es geht in alle Richtungen einen guten Kilometer in grüne Täler runter, unten irgendwo wälzt sich ein schlammiger Fluss gen Westen. Die Natur ist urwüchsig, die Dimensionen übertreffen bei weitem das, was wir aus den Alpen kennen. Oben dann sowas wie ein moderner Vergnügungspark mit etwas Landeskultur, politischer Gedenkstätte im sowjetrevolutionären Bombaststil, alles nix Dolles, aber nagelneue Spaßrutschen, Trampolis usw. und die Kids natürlich voll dabei. Unterwegs waren wir mit unserer Nachbarn, mit Don aus Colorado, seinem 18monatigen Sohn Andrew, und unserern 2 guten Seelen vor Ort, Luz (die Dame im weissen Shirt) und Maria. Da ergibt sich dann immer ein lustiger Sprachmix aus Spanisch, Deutsch und Englisch - vor allem aber ein relaxter Tag, von dem wir selbst auch was haben. Und sei es nur, mal 1-2 Stunden gepflegte Unterhaltung zwischen den Grossen. Weil hier schon wieder Feiertag ist, war auch ordentlich was los, überall "Asados" im Gange, hier werden dazu halbe Kälber auf den Spiess gehauen und an glimmenden Holzstämmen gelehnt gegrillt. So und ähnlich eine gute Tradition in ganz Lateinamerika. Extrem gehaltvoll, extreme portioniert und so lecker wie ein frz. Cote du Boeuf. Runter rollten wir also von alleine.
Übrigens: Wir hatten vor längeren Autofahrten (zumal in der Hitze, ohne AC) ja Bammel, aber alle, wirklich alle Kinder hier pennen schon nach wenigen Minuten, warum auch immer. Maria ist also autoreisetauglich. Klasse, zumal wir ja für Sylvester noch die Option auf einen spontanen Abstecher ins Haus an Cote d'Azur haben. Wir werden sehen.
Was immer wieder auffällt - und mir natürlich als letztem - ist eine nationale Besonderheit der gehobenen Mittelschicht. Was bereits bei uns am Pool zu ersten Vermutungen Anlass gab, hat sich nach breiteren Feldstudien in diesen Tagen dann bestätigt: Wer ein paar Pesos entbehren kann legt sie hier in Titten an. Die Männer durch Essen, so vermuten wir jedenfalls. Nun gut. Die Frauen durch Implantate, so hat es den Anschein. Selten gut. Denn meist ohne die gebotene Dezenz. Zuviel, zu offen herausgestellt, ästhetisch leider meist das rechte Maß vermissend. Und doch irgendwie immer ein Hingucker. Aber das nur am Rande. Für alle, die hier bisher etwas Landeskultur vermissen.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
1 Kommentar:
Hallo Ihr Drei,
toll euch so glücklich zu sehen :-)
Wir freuen uns auf eure Rückkehr und verfolgen die nächsten Wochen gespannt hier.
Liebe Grüße Antje, Nele und Felix
Kommentar veröffentlichen