28.November 2007

Piece of cake war das heute in der deutschen Botschaft. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie jmd. auf eigene Faust eine legale, dem Haager Abkommen entsprechende Auslandsadoption in einem Land in dem Kinder nicht einfach verschwinden durchziehen will. Hätten wir unsere Organisation nicht vor Ort, wäre das eine einzige Qual, und eine monatelange dazu. Wo immer wir notwendigerweise mit auf Behörden gehen, was immer vorbereitet, eingebracht, begleitet und apostilliert wird ... überall Schlangen von Leuten, die sich häuslich einrichten, wir warten nirgends. Auch heute morgen um 8Uhr nicht, das war eine Sache von 10Minuten, der Pass wird dann Freitagnachmittag fertig sein. Freitagabend 18Uhr irgendwas geht unser Flieger nach Madrid, so wir morgen umbuchen können. Knapp, aber das wird schon klappen.

Eigentlich ein wenig schade, wir können nur morgen Nachmittag und Freitagmorgen noch nutzen, denn Bogota hat seine Reize. Sicher nicht auf den ersten Blick, wie Santiago de Chile oder Buenos Aires. Aber es gibt schöne Parks, ein reges kulturelles Leben, Museen mit funkelnder Beutekunst, B. ist Weltbuchhauptstadt 2007, was auch immer das bedeuten mag, vielerlei (Neo)-Renaissance und Barockbauten aus dem späten 16. Und 17. Jahrhundert warten darauf befachsimpelt zu werden. Als ein Mysterium darf man die Straßenbezeichnung aus Calles, Carreras, Diagonalen und Transversalen titulieren, die dann auch genauso heißen und einfach nur durchgezählt werden (Mannheim lässt grüssen)


Aber irgendwie dann doch nicht, sodass unser Taxifahrer heute geschlagene 20Minuten nach der Adresse unseres Hostals suchen musste, nachdem wir um die Ecke noch ein paar Souveniers und Mariaklamotten gekauft haben. In Kinderläden übrigens, die ganz selbstverständlich kleine Lounges für die Ninos haben, mit Flatscreen, Malecke etc. während vmtl. die Mütter in den Klamotten für die Kleinen wühlen sollen udn papa schon mal die Kreditkarte lockermacht. Oder so ...

Jenes Domizil wiederum gefällt uns inzwischen ganz gut, sehr cosy, privat, mit viel Liebe eingerichtet, wenn gleich nicht mein Stil, mit einer guten Bibliothek und nem Spielzimmer für die Blagen sowie vielen dienstbaren Geistern für uns paar Hanseln. Die Hochsicherheitsvorkehrungen sind für unsere Verhältnisse absonderlich, rigeroser noch als ich sie aus Kapstadt erinnere. Alles was nach außen zeigt ist vergittert und mit Stacheldraht versehen. Eigener Doorman, Bewegungsmelder rundum, doppelte Riegel, man kommt nur mit Spezialschlüssel raus, von rein mal ganz zu schweigen. Und das für ein ganz normales Wohnhäuschen in der Stadt. Hier blüht die Sicherheitsbranche ...

Ich sitze gerade im Wintergarten und hab meine Ruhe, dann noch ne Runde lesen und Schnabbeln in der Bibliothek. Rauchen ist natürlich nicht. In Kolumbien sieht man fast niemanden rauchen, nirgends, was ich hochverwunderlich finde, da Tabak neben Reis, Bananen und Kaffee zu den Exportschlagern gehört, und pure Lebenslust in Columbien hochgeschätzt wird.









Maria war heute irgendwie malade, klagte über Bauschschmerzen, spuckte ab und an wie ein Kohlenhändler auf die Gasse und ließ sich den ganzen Tag durch die Gegend schleppen. Diana ist auch nicht ganz auf dem Damm. Und mich plagen leider noch immer heftigste Zahnschmerzen. Das erste am Montag wird ein Nottermin bei meinem Zahnarzt des geringsten Misstrauens sein. Da muss mal mindestens ne nagelneue Krone zunächst wieder runter. Toll! Und dazu liegt Bogota ca. 2.600m hoch, das macht einen auch nicht gerade agiler. Ja, wir sind schon ein tolles Trio. Aber genug gejammert für heute, bei immer noch 20Grad lässt es sich leidlich aushalten, auch noch nach heute exakt 4 Wochen.

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